Microsoft-Patchday vorgezogen wegen schwerer Sicherheitslücke in der CPU

Jeden zweiten Dienstag im Monat versorgt Microsoft sein Betriebssystem Windows und weitere Programme mit Updates. Neben Fehlerbehebungen und Systemverbesserungen dienen die Patches vor allem der Sicherheit des PCs, denn sie stopfen immer wieder gefährliche Sicherheitslücken. Sie betreffen in der Regel Windows 7, 8.1 und RT 8.1 sowie Windows 10 (und deren Server-Ableger), den Internet Explorer, Edge und Office. Außerplanmäßig hat Microsoft nun ein Update für Windows 10 gegen eine schwere Prozessor-Sicherheitslücke herausgegeben: den kumulativen Patch KB4056892.

Windows-Update gegen CPU-Bug bei Intel

Die am 3. Januar 2018 bekannt gewordene Sicherheitslücke in Intel-Prozessoren ist schlimmer, als zuerst angenommen. Microsoft hat mit KB4056892 ein Update für Windows 10 Fall Creators Update (1709) herausgegeben, das vor Angriffen mittels Exploit-Programmen schützen soll. In der Liste der Änderungen weist der Windows-Anbieter aber nicht explizit auf Spectre oder Meltdown hin – Google beschreibt Angriffsszenarien auf Basis der Schwachstelle unter diesen Namen. Die Installation von KB4056892 hebt die Versionsnummer von Windows 10 Fall Creators Update auf 16299.192 und fügt keine neuen Funktionen hinzu; enthalten sind wieder einmal vorige Windows-10-Updates (daher der Begriff „kumulativ“).
Updates für Windows 7 und 8.1 sind KB4056897 und KB4056898. Womöglich bekommen Windows XP und Vista sogar trotz ihres Update-Aus seit 2014 und 2017 ein Update – es wäre nicht das erste Mal, wenn Microsoft die OS-Dinos mit Impfstoff bedenkt, obwohl sie aus dem Support-Zeitfenster herausgefallen sind.

KB4056892-Update behebt diverse Windows-Fehler

Das KB4056892-Update hat diverse Verbesserungen im Gepäck: Primär dient es der Sicherheit, so dichtet es den Windows SMB Server ab, das Windows-Subsystem für Linux, den Windows-Kernel, das Windows-Datacenter-Netzwerk, Windows-Grafikkomponenten, die Browser Edge und Internet Explorer sowie die Microsoft Scripting Engine. Zudem sind einige Probleme behoben, darunter im Zusammenhang mit den Windows-Ereignisprotokollen und fehlschlagende MS-Edge-Druckvorgänge von Office-Online-Dokumenten. Zudem verschwinden Videowiedergabe-Probleme bei zwei genutzten Displays, die auftreten, wenn das System im Multi-Monitor-Betrieb die Anzeige auf ein zweites Ausgabegerät spiegelt („Duplizieren“).
Wer statt Windows 10 Fall Creators Update (1709) noch das Creators Update (1703) nutzt, erhält das Update KB405689. Wenn Ihr Windows-10-PC auf Anniversary-Update-Stand verharrt, liefert die Update-Routine der Einstellungen-App den Patch KB4056890 aus. Möglicherweise haben die Updates Auswirkungen auf die Performance – die Rede ist von bis zu 30 Prozent einbrechendem Tempo auf betroffenen Geräten. Eventuell drohen Probleme mit Antivirus-Software (AV), da die Updates Änderungen am Windows-Kernel vornehmen und AV-Software systemnah arbeitet.

Quelle: http://www.computerbild.de
Nach oben scrollen